Gestern Abend hat uns das Anlegebier dann doch noch so hungrig gemacht, dass wir uns einen großen Berg Nudeln mit dicker Sahnesoße machen mussten. Eigentlich hatten wir überhaupt keine Lust mehr auf’s Kochen, aber am Ende hat ein übermächtiger Hunger uns niedergerungen. Jeder Widerstand war zwecklos.
So zerrt uns aber auch heute morgen kein Frühstückshunger aus der Koje und wir warten ab, bis der Regen aufhört, auf das Deck zu klopfen. Spätestens mit dem Einsetzen des Regens in der Nacht war klar, dass unsere Entscheidung gestern richtig war. Die Front aus Nordwesten ist ziemlich ruppig über den Kattegat gezogen und hätte für uns wenig Segelspass bei Nacht dabeigehabt.

Vormittags zeigt sich Anholt dann von seiner „holden“ Seite. Die Sonne scheint zum Frühstück ins Cockpit und im Windschatten ist es richtig warm. Der Wind hat deutlich nachgelassen und ein wunderbarer Sonnenurlaubstag wartet auf uns.

„Pünktlich zum Frühstück liegt der Hafen in der Sonne."

Anholt Hafen und Anholt City liegen ca. 1 Fußwegstunde auseinander. Im Hafen gibt es nur einen kleinen „Mini Marked“. Die Restaurants haben noch geschlossen und der Fahrradverleih sortiert gerade seinen Bestand für die Saison. Nach dem Frühstück machen wir eine kleine Hafenrunde und laufen dann einfach ohne wirkliches Ziel die Landstrasse in Richtung Anholt City.

„Soviel Natur macht gleich schon wieder müde!"

„Hier sind die Trolle und Elfen zuhause."

Außer einem tollen Strand und einem urwüchsigen Trollewald gibt es rund um den Hafen nicht viel. Bis in’s Dorf kommen wir nicht, weil wir nach gut einer halben Stunde in der Hoffnung auf den Strand zu treffen auf einen Waldweg abbiegen. Es ist toll hier! Wir suchen ja gerne die Einsamkeit und vermeiden doch eher den großen Touristenrummel. Anholt in der Vorsaison ist jedem zu empfehlen, der mal alleine im Wald Trolle und Elfen aufschrecken will oder einige Kilometer Strand für sich allein haben möchte.

„Erst beim zweiten Selfi-Versuch bin ich schnell genug.“

Das Wasser lädt allerdings noch nicht wirklich zum Anbaden ein.

„Eigentlich…., aber dann doch nicht mehr.“

Morgen soll’s weiter nach Norden gehen. Wir wollen wieder eine Nacht durchfahren und dann in einer der geschützten Buchten nördlich von Marstrand den Anker fallen lassen. Wir genießen die Abendstimmung und freuen uns, dass es weitergeht.

„Sundowner… “

„… und etwas blaue Stunde“

Hier liegen wir im Hafen auf Anholt.
56° 42′ 53,6“ N, 11° 30′ 46,6“ E