ein unerwarteter Segeltag

Drejø -> Bagenkop Start: 13:20 Ende: 19:40 Wind: E – NE 5 – 14 kn Distanz: 23,6 sm Gesamtdistanz: 308,6 sm

„von Drejø -> nach Bagenkop“

„von Drejø -> nach Bagenkop“

Die Bucht von Drejø ist ein Highlight der dänischen Südsee. Der lehmige Sandboden ist ein idealer Ankergrund, das Wasser ist glasklar und die Bucht wird umsäumt von einem schmalen Sandstrandstreifen. Bevor wir uns auf den Weg nach Bagenkop machen, machen wir erst noch ein Morgenschwimmerchen. Danach fahren wir rüber zum Strand und wandern um die ganze Bucht. Es weht ein schwacher Nordost und der Himmel ist wolkenlos blau. Ein richtig toller Sommerurlaubstag, wenn da nicht diese Wassertemperaturen wären, mit denen sich Lin nicht wirklich anfreunden kann. Hier ihr Originalkommentar beim Zuwasserlassen:
„Ah, das ist ja scheißkalt! Wer hat denn da 20° gemessen? Alter…. neee! Reicht es nicht bis zum Knie? Ganz rein? Och nöööö… Wirklich?”

„Die Bucht von Drejø.“

„Die Bucht von Drejø.“

Die Bucht haben wir inzwischen für uns allein. So schlendern wir am Strand durch das Wasser bis auf die andere Seite. In wenigen Tagen ist schon wieder Arbeitsalltag. Wir versuchen, die Stimmung und die Ruhe aufzusaugen und möglichst viel mitzunehmen und in uns wach zu halten. Der Gegensatz zwischen unseren beiden Leben ist schon sehr groß und wenn wir dies hier nicht hätten, könnten wir das anderen sicher nicht so einfach durchhalten. Aber vielleicht erscheint es uns ja auch nur deswegen so schwierig, weil wir den Gegensatz kennen. Würden wir nur die eine Seite kennen, würden wir die sicherlich für ganz normal halten. Gut, dass dies nicht so ist und wir beide Seite kennen. Das macht die andere Seite auch noch wertvoller, als sie ohnehin schon ist.

„Strandspaziergang.“

„Strandspaziergang.“

Am späten Mittag brechen wir auf. Zunächst mit Motor, aber ab dem Fahrwasser hinter Ærø dreht der Wind die entscheidenden paar Grad zurück auf Nord, so dass wir einen Segelversuch wagen können. Und tatsächlich, es geht und wir können immer gerade soeben das Fahrwasser segeln. Ein traumhafter Segeltag beginnt.

„Ein unerwarteter Segeltag, Gott sei Dank hat der Wind sich nicht ganz an die Vorhersage gehalten.“

„Ein unerwarteter Segeltag, Gott sei Dank hat der Wind sich nicht ganz an die Vorhersage gehalten.“

Vor Marstal kämpfen wir mit dem einlaufenden Strom. Der hat gut 3 kn und will uns hier partout nicht raussegeln lassen. Die Windrichtung würde schon passen, aber der Strom schiebt uns so blöde quer, dass wir es nun auch mal dänisch machen müssen. Mit Motor drücken wir uns die entscheidende Meile durch das Fahrwasser raus in die Freiheit der Bucht von Bagenkop und Marstal. Dort beginnt allerdings der Wind rumzuzicken, was man ja ganz gut an unserem Track sehen kann.

Am Ende finden wir dann unter Land aber doch noch den richtigen Wind und segeln direkt bis auf unseren Ankerplatz vor Bagenkop.

„Wir ankern nördlich von Bakenkop.“

„Wir ankern nördlich von Bakenkop.“

Dort gehen wir relativ dicht hinter die Mole, um dem möglichen Schwell aus Südost zu entgehen. Wir stecken auf 3,5m mal 25 m Kette. Das sollte für die angekündigten 7 Beaufort aus Ost reichen. Und dann warten wir den starken Ost ab, am Samstag soll der Wind ja über Süd auf West drehen, sodass wir gemütlich nach HHafen kommen. So haben wir den Freitag frei, so wir es sich für einen Freitag ja auch gehört.

nördlich Bagenkop vor Anker
54° 45′ 16,48“ N, 10°40′ 23,5″ E