frostig frostig


An diesem Wochenende stehen alle Zeichen auf Winter. Es friert zwar noch nicht Stein und Bein, aber es knackt schonmal ganz ordentlich. Und leider sind sich auch noch alle Meteorologen darin einig, dass es so bleiben soll. Selbst in Bremerhaven soll es noch frostiger werden. So erhält meine eher mediterran befeuerte Theorie von dem milden maritimen Seeklima in Bremerhaven einen frostigen Tiefschlag.

Aber andererseits sind wir ja seit dem dritten Advent auch gut vorbereitet. Damals hatte meine maritime Seeklimatheorie zwar schon ihre ersten Risse bekommen, doch dann kam es doch nicht so frostig wie befürchtet. Dennoch … – auch wenn man gut vorbereitet ist, so viel Frost macht ein blödes Gefühl, wenn man schwimmend überwintert.

Und trotz all unserer Vorbereitungen haben wir noch eine Schwachstelle. Und die grinste uns auch gleich zu Silvester außerordentlich hämisch an. Das machen Schwachstellen nämlich immer so, wenn sie sich stark fühlen und ganz urplötzlich ziemlich real aus den Abgründen der grauen Theorie auftauchen. Unsere Schwachstelle ist der Landstrom bzw. sein Gegenteil. Ein Landstrom, der nicht mehr da ist.
Obwohl wir alle Frischwasserleitungen ausgeblasen und den Rest der Schläuche mit Frostschutz eingewintert haben und auch zugesehen haben, dass alle geschlossenen Kugelkopfventile mit Frostschutz gefüllt sind, haben wir für die ganz bösen Frostnächte noch Heizdrähte an den Borddurchlässen verlegt und einen Radiator aufgestellt. Aber die Heizdrähte und der Radiator brauchen eben Landstrom und der war dann schon mal gleich weg, als wir zu Silvester wieder an Bord kamen. Die Sicherung am Steg war raus. Blöd gelaufen! Wenn man das mitbekommt, ist das für die Dauerliegersteckdosen ein Klick an der Säule auf dem Steg, den einer von der Mannschaft des Hafenbüros schnell machen kann. Aber wer bekommt solch einen Ausfall überhaupt mit und denkt dann im richtigen Moment auch noch an uns.

Deswegen haben wir uns nun eine Steckdose besorgt, die mit uns spricht. Eine
GSM-one-Steckdose. In dieser Steckdose steckt eine SIM Karte, und so kann uns die Steckdose u.a. eine SMS senden, wenn der Hauptstrom, eben der Landstrom, ausfällt. Sie kann aber auch per SMS geschaltet werden, hat ein Thermostat und kann auch selbst temperaturabhängig schalten.
Eine total coole Sache, die wir gleich nach Silvester zuhause mit dem leuchtenden Weihnachtsstern in unserem Fenster ausprobieren. Weihnachtsstern an und Weihnachtsstern aus und für einen soliden Hauptstromausfall sorgen wir per Sicherungskasten im Flur. Bimmelim… SMS. Auch tagsüber checken wir von der Arbeit aus die Temperatur im Wohnzimmer und lassen den Weihnachtsstern zur Freude unserer Nachbarn vollkommen azyklisch mal leuchten und mal nicht. Alles bestens!

Und diese GSM-one-Steckdose kommt nun an diesem Wochenende auf der PINCOYA auch gleich zum Einsatz. Den Radiator stellen wir so ein, dass er in der Nacht die Temperatur in der PINCOYA gut zwischen 5 und 10°C halten kann. Dazu reicht eine mittlere Heizstufe mit einer mittleren Thermostatstellung. Aber da wir echte Kontrollheinis sind, soll der Radiator nur bedingt selbst schalten. So stellen wir in unserer simsenden Steckdose die tiefe Alarmtemperatur auf 4° und die hohe auf 10°. Zu diesen Temperaturen bekommen wir nun eine SMS und können so die Stromzufuhr für den Radiator gezielt ein- und ausschalten. Und zwischendurch können wir abfragen, wie warm bzw. kalt es ist. Und wenn der Landstrom ganz ausfällt, dann rufen wir im Hafenbüro an und bitten die Kollegen, mal nach dem Landstrom zu schauen. Das ist echt richtig cool und wir haben nun ein gutes Gefühl. Wenn das dann in der Praxis alles so klappt, wie wir uns das wünschen, dann waren die 99 € für die GSM-one-Steckdose wirklich gut investierte Euros. Nicht nur für die PINCOYA, sondern auch für unsere Gefühlslage.

Aber das klare und frostige Wetter in Bremerhaven hat nicht nur Nachteile. So scheint die Sonne auf den frostigen Deich und lädt Sonntag gleich mal zu einem langen Spaziergang ein.

„Der alte und der alte Leuchtturm, beide an der Schleuse zum neuen Hafen.“

„Der alte und der alte Leuchtturm, beide an der Schleuse zum neuen Hafen.“

„Oben bei der Arbeit und unten im Ruhestand.“

„Oben bei der Arbeit und unten im Ruhestand.“

„Der Semafor und das Auswanderer-Denkmal.“

„Der Semafor und das Auswanderer-Denkmal.“

„Das Atlantic Hotel und zwei Bälle des Wasserstandanzeigers am Weserstrandbad.“

„Das Atlantic Hotel und zwei Bälle des Wasserstandanzeigers am Weserstrandbad.“

„Das Atlantic Hotel und die Kuppel des Mediterraneo“

„Das Atlantic Hotel und die Kuppel des Mediterraneo“


in Bremerhaven im Jaich
53° 32′ 52,6″ N, 08° 34′ 11,6″ E