Isla Sálvora


Ría de Arousa: Playa de La Secada der Isla de Arousa -> Isla Sálvora (A) Distanz: 8,2 sm Gesamtdistanz: 359,6 sm

„vom Playa de La Secada der Isla de Arousa im Ría de Arousa -> vor die Isla Sálvora“

„vom Playa de La Secada der Isla de Arousa im Ría de Arousa -> vor die Isla Sálvora“

Als sich der Morgendunst gerade verzieht, starten wir. Der Nachmittag und Abend gestern war noch einmal so eine Art Versöhnungsgeschenk. Lange waren wir ganz allein in der Bucht und nur vom Strand her kamen einige Reggae-Rhythmen und etwas Badetrubel herüber. Als die Sonne dann unterging, schlief auch der Wind ein und es wurde still. Es war wieder so eine tiefe Stille, die man gar nicht stören mag. So sitzen wir nebeneinander einfach nur da, gucken über die Bucht und nippen ab und zu an unserem Rotwein. Alles in uns lehnt sich zurück und atmet einmal tief durch. Nur die Gedanken ziehen ganz leise mal hierhin und mal dorthin. Was für ein Gegensatz!

„Aufbruch von der Isla de Arousa, das war bisher eine der absolut schönsten Buchten“

„Aufbruch von der Isla de Arousa, das war bisher eine der absolut schönsten Buchten“

Zur Isla de Sálvora müssen wir motoren, denn auch unsere Geduld reicht nicht ganz für den wenigen Wind aus. Außerdem wollen wir auch früh dort sein, denn schließlich ist heute Samstag und da werden wir bestimmt nicht die Einzigen bleiben, die die Insel besuchen möchten. Da die Isla Sálvora zum Nationalpark der Galizischen Atlantikinseln gehört, ist die Anzahl der Personen, die die Insel tagsüber besuchen dürfen und auch derer, die als Ankerlieger auch über Nacht bleiben dürfen, strikt begrenzt. Wir haben uns ein Permit für Samstag und Sonntag geholt, könnten also grundsätzlich auch über Nacht bleiben. So richtig sicher sind wir uns aber noch nicht, denn zum Nachmittag ist ein Nordost angekündigt. Solange ein auflandiger Wind ausreichend schlapp ist, ist das alles egal. Aber oft passen die lokalen Realitäten hier gar nicht so recht zu den theoretischen Vorhersagen. Also mal schauen.

„Ribeira im sich auflösenden Morgendunst“

„Ribeira im sich auflösenden Morgendunst“

„Felsen im Ría de Arousa und vor der Isla Sálvora“

„Felsen im Ría de Arousa und vor der Isla Sálvora“

„Vor der Isla Sálvora, am Strand das Gebäude der stillgelegten Saline“

„Vor der Isla Sálvora, am Strand das Gebäude der stillgelegten Saline“

Kurz vor der Insel überholt uns dann schon die kleine Inselfähre und bringt den ersten Schwung Tagesgäste. Wir sind aber die ersten Besucher mit eigenem Boot und der Ankerbereich ist leer. In drei Gruppen werden die Ausflügler der Fähre über die Insel geführt. Den Weg zum Leuchtturm darf man auf eigene Faust gehen, die anderen Wege dürfen nur mit einem Guide gemacht werden.

Das Wasser ist glasklar und türkis. Etwas nördlich der Mole lassen wir den Anker fallen. Die Sicht unter Wasser ist so gut, dass wir unseren Anker auf neun Metern genau auf einen Sandflecken setzen können. Immer wenn wir frisch vor Anker liegen, beobachten wir ganz gerne erst einmal die Lage, bis sich alles so eingeschwungen hat. Das reicht aus, um den Gruppen der Tagesgäste genügend Zeit zu geben, mit ihren Guides weiterzuziehen. Nach einer dreiviertel Stunde setzen auch wir über und rollen unser Gummiboot hoch bis an die Hochwassergrenze. Zu Niedrigwasser macht es einem die Springzeit nicht gerade leicht, der Weg zur Saumkante ist lang, und so freuen wir uns wieder einmal riesig über die Räder an unserem Gummiboot. Es gibt ja Erfindungen, die einem wirklich das Leben erleichtern, die Rollen für ein Gummiboot gehören auf jeden Fall dazu. Natürlich braucht nicht jeder so etwas, aber jeder Fahrtensegler, der irgendwann beginnt, mehr zu ankern, als in einem Hafen zu liegen, kommt da nicht sinnvoll drumherum.

„Angelandet auf der Isla Sálvora“

„Angelandet auf der Isla Sálvora“

Schon auf der Anfahrt zur Isla Sálvora bestaunen wir die riesigen, glatten Felsen, von denen schon nördlich der Insel unzählige im Wasser herumliegen. Auch auf der Insel selbst hat die Natur alles gegeben und eine einmalige Felsenlandschaft geschaffen. Wild verstreut liegen die dicksten Brocken herum. Manchmal aufgeschichtet, manchmal nebeneinander. Manche sehen aus wie die Backenzähne eines riesigen Urzeit-Dinosauriers.

„Die Saline und oben die kleine Schwester von Aphrodite….“

„Die Saline und oben die kleine Schwester von Aphrodite….“

Kein Wunder, dass sich um die Isla Sálvora viele Sagen und Legenden ranken. Solch eine Insel fordert das ja geradezu heraus. Und so soll die Insel auch ein möglicher Ort sein, an dem Merlin das Schwert Caliburn in den Fels gerammt hat und nur Arthur es möglich war, es mühelos wieder herauszuziehen. Genügend Felsen bieten sich hierfür ja förmlich an. Nun ist das Wetter aber etwas zu gut, zu sonnig und zu warm, um sich Merlin mit fliegendem Gewand vor einer schwarzen Wolkenwand vorzustellen, aus der in dem Moment Blitze zucken, in dem er das Schwert in den Felsen rammt, um die Szene mystisch zu beleuchten, oder Arthur das herausgezogene Schwert triumphierend über seinen Kopf schwingt und Highlander-mäßig leuchtend die Kräfte der Götter empfängt. Aber wie gesagt, das Wetter ist etwas zu gut für diese Szenen und so bleiben sie im Kopf und und tauchen die Felsen nicht in dieses mystische Licht. Aber vor einigen Tagen, da war eigentlich genau das richtige Wetter, um in den Nebeln von Avalon diese Szenen wahr werden zu lassen. Doch heute ist eher ein Wetter für Aphrodite, um sich verlockend auf einem der Felsen am Meer zu räkeln. Was ja auch schon mal ganz nett wäre, denn nicht alles, was sich sonst so an einem Strand räkelt, kann es immer gleich mit Aphrodite aufnehmen. Wir schauen mal, ob wir sie sehen. Ihre kleine Schwester, die ja eine Meerjungfrau geblieben ist, weil sie Zoff mit Zeus hatte, sitzt ja schon unten am Hafen.


„Der Weg zum Leuchtturm und die Felsen“

„Der Weg zum Leuchtturm und die Felsen“

Langsam wandern wir auf dem freigegebenen Weg über die Insel zum Leuchtturm. Die Landschaft ist faszinierend. Man merkt deutlich, dass diese Insel ein Naturschutzgebiet ist. Alles neben dem Weg wirkt absolut naturbelassen. Keine Trampelpfade, kein Zivilisationsmüll und selbst die Möwen scheinen zu wissen, dass ihnen auf den Felsen gleich neben dem Weg eh keiner etwas kann. Vollkommen gelassen gucken sie einen an und wir haben fast das Gefühl, dass sie uns Eindringlingen gerne mal die Mittelkralle zeigen würden. Doch das verkneifen sie sich wegen ihrer Schwimmhäute, weil Schwimmhäute dieser Geste doch ganz entscheidend ihre Schärfe nehmen und es auch irgendwie blöd aussehen würde.

„Die Felsen und der Leuchtturm der Isla Sálvora. Wir machen viel zu viele Photos von den Felsen, das wissen wir, aber trotzdem ist es toll.“

„Die Felsen und der Leuchtturm der Isla Sálvora. Wir machen viel zu viele Photos von den Felsen, das wissen wir, aber trotzdem ist es toll.“

„Der Leuchtturm der Isla Sálvora“

„Der Leuchtturm der Isla Sálvora“

„Atlantikwellen I“

„Atlantikwellen I“

„Atlantikwellen II“

„Atlantikwellen II“

Ziemlich lange sitzen wir dann noch ganz allein am Leuchtturm und genießen den Ausblick auf den Atlantik. Irgendwie kommt es einem doch immer noch komisch vor, dass wir nun auf eigenem Kiel hier sind. Bisher haben sich der Atlantik und auch die Biskaya ja doch meist von ihrer freundlichen Seite gezeigt, aber es ist eben der Atlantik und der macht schon ein anderes Gefühl als die Ostsee. Schließlich kommt ja da ganz drüben auch gleich schon Amerika und fast gar nichts liegt mehr so richtig dazwischen. Seufz… mal sehen, was da noch so geht.

„Oben die unendlichen Weiten und unten unser nächstes Ziel, der Ría de Vigo.“

„Oben die unendlichen Weiten und unten unser nächstes Ziel, der Ría de Vigo.“

„Inselaussichten“

„Inselaussichten“

„Ach ja, und auf der Isla Sálvora gibt es auch tolle Felsen!“

„Ach ja, und auf der Isla Sálvora gibt es auch tolle Felsen!“

„Meerjungfrau und Flugmöwe“

„Meerjungfrau und Flugmöwe“


Zurück an Bord genießen wir den XXL-Sommer. Ein blauer Himmel mit türkisem Wasser, das hat schon was. Erst am frühen Abend brechen wir auf, um am Festland vor San Vicente do Grove vor Anker zu gehen.

„Den Nachmittag bleiben wir noch vor der Isla Sálvora“

„Den Nachmittag bleiben wir noch vor der Isla Sálvora“


Ría de Arousa: Isla Sálvora (A) -> vor San Vicente do Grove (A) Distanz: 5,5 sm Gesamtdistanz: 365,1 sm

„von der Isla Sálvora -> vor den Strand bei San Vicente do Grove“

„von der Isla Sálvora -> vor den Strand bei San Vicente do Grove“

Gemächlich segeln wir die letzten 5 Seemeilen. In die Bucht von San Vicente do Grove müssen wir einen hübschen Bogen fahren, denn auch dort liegen ordentlich viele Felsen im Wasser, die nur wenig bis garnicht rausgucken. Das ist wohl schon so vielen zum Verhängnis geworden, dass die Spanier dort doch lieber mal eine Untiefentonne und etwas Rot-Grün für die Einfahrt spendiert haben.

„Noch ein Blick zurück und ein Blick nach vorn“

„Noch ein Blick zurück und ein Blick nach vorn“

Abends gibt es wieder einmal lecker etwas aus dem Omnia. Das geht schnell, spart jede menge Gas und schmeckt.
Vor San Vicente do Grove bleiben wir dann noch den ganzen Sonntag liegen und da kommt uns eine Idee für den Montag. Aber das ist eine neue Geschichte, die auch als Blog bald das Licht der Welt erblicken wird.

„So langsam wird unser neuer Omnia echt unentbehrlich. Auflauf, Kuchen und Brot - alles geht!“

„So langsam wird unser neuer Omnia echt unentbehrlich. Auflauf, Kuchen und Brot – alles geht!“


Stationen:

vor der Isla Sálvora
42° 28′ 22,2″ N, 009° 00′ 09,4″ W

vor San Vicente do Grove
42° 27′ 31,6″ N, 008° 54′ 45,6″ W