Start und Startvorbereitungen


Aktuell liegen wir doppelt gut in der Zeit. Zum einen sind wir tatsächlich mit dem, was fertig werden sollte, auch so weit fertig geworden, dass wir guten Gewissens wieder zurück können. Und zum anderen kündigt sich in Deutschland ja nun doch der Herbst an. Der ausgehende Sommer zuckt zwar noch etwas, doch abends kriecht dem nordischen Grillmeister nun doch schon wieder die Kälte in die Knochen. Ein guter Zeitpunkt, um in den Süden zu verschwinden. Und an dieser Stelle scheint auch alles so zu laufen, wie geplant, denn die TUI hat unseren Flug bisher nur einmal verschoben und es ist sogar beim 29ten geblieben. So wächst unsere Hoffnung, doch einfach mal so, ganz ohne Zwischenfälle reisen zu können, denn inzwischen ist es Samstag und damit unwahrscheinlich, dass es noch zum Wochenende neue Reiseeinschränkungen gibt. 😇 Ein vorsichtiges Bingo macht sich bereit! Es scheint zu klappen!

Der Samstag vergeht mit etwas Packen und einer »Testfahrt« zum Flughafen. Leider fehlen Astrids zweiter Impfung noch 3 Tage, um sie problemlos in den Flieger zu bringen. Also fahren wir 24h vor unserem Flug noch mal zum Testen. Nur zwei Taschen haben wir gepackt, nun zahlt sich unser Großtransport mit Henry Anfang Mai aus. Da haben wir schon alles mitgenommen, was wir in absehbarer Zeit noch so brauchen könnten. So ist für den neuen Unterwasseranstrich schon alles an Bord und wir können am Montag gleich loslegen. Der Gedanke, bald wieder zurück zu sein, tut gut. Und noch besser tut der Gedanke an das, was dann so vor uns liegt.


„Lin fährt uns zum Flughafen.“

„Lin fährt uns zum Flughafen.“

Eigentlich hatten wir gehofft, dass uns das Ende der Sommerferien einen leeren Flieger beschwert, aber die Schlange vor dem TUI-Schalter ist rekordverdächtig. Ein kleiner Flieger nach Faro und ein echter Touri-Bomber nach Malle. Mit unserem Gepäck machen wir eine Punktlandung. Die Taschen sind gerade noch so zugegangen und haben nun 20,2 und 19,8 kg. Meinen Photorucksack verschweigen wir, der ist ja Handgepäck und wiegt nur 14 kg 💪 🤭.

„Los geht's...“

„Los geht's…“

Für die Security ist der allerdings zu viel. Zu viel Elektronik und zu viel unbekannter anderer Kram. Sonderkontrolle inkl. Sprengstoffsuche. Das dauert und ich muss tatenlos zusehen, wie sie meine schöne Ordnung durcheinanderbringen. Die beiden Damen, die die Innereien meines Photorucksacks durchstöbern sind sichtlich beeindruckt und beschäftigt. Eine Damenhandtasche ist dagegen gar nichts, überhaupt nicht vergleichbar! Er eröffnet nämlich eine neue Kategorie auf der nach oben offenen Skala des unübersichtlichen Handgepäcks. Irgendwann haben sie es dann aber doch geschafft und wir dürfen weiter. Doch am Gate wartet schon die Verspätung auf uns. Eine Stunde aus der schlussendlich fast zwei werden. Doch egal. Wir sind hier und auf dem Weg. Unsere Taschen sind aufgegeben, die Security Damen haben zum Abschied sogar gelächelt und nun müssen wir nur noch ankommen. Was für ein wunderbares Gefühl.
Als wir uns von Lin mit den Worten »…bis Weihnachten!« verabschieden, gucken die anderen in der Warteschlange etwas komisch. Es sieht ganz danach aus, dass wir wohl etwas länger bleiben als die anderen. Auch das macht ein gutes Gefühl!

„Über den Wolken“

„Über den Wolken“

„Warten ... warten ... warten ...“

„Warten … warten … warten …“

Als wir in Faro endlich unsere Taschen in Empfang nehmen, trägt die eine Tasche eine Banderole der Bundespolizei. Irgendwie hatten wir das schon geahnt, denn es ist die Tasche, in der die neue Bugspriethalterung, ein 1 1/4 Zoll Ersatzseeventil und einiger anderer Niro-Kram stecken. Mal ganz abgesehen von der neuen Bratpfanne, die ja auch ein flacher Trapperhelm mit Waschbärschwanz sein könnte. So ein Ding, das damals Old Surehand getragen hat, nur eben in der telflon-beschichteten Metallversion. Alles sehr verdächtig, so etwas sieht man beim Durchleuchten von Touri-Gepäck ja auch nicht alle Tage.

„Ob da wohl eine Überraschung drin ist?“

„Ob da wohl eine Überraschung drin ist?“

In fast freudiger Erwartung brechen wir am nächsten Tag das Siegel. Aber wir finden nichts! Wie nett und freundlich wäre doch ein kleiner Zettel mit einem Gruß gewesen und vielleicht einer kleinen Tüte Gummibärchen. Wenn man online bestellt, gibt es so etwas heute immer häufiger. Ein kleiner Gruß, ein Dankeschön und eben Gummibärchen. Customer relationship heißt das, am Flughafen wäre es eben Customs relationship. Kein wirklich großer Schritt. Aber nichts. Da gibt es für die Bundespolizei noch Luft nach oben. Es müssen ja auch nicht unbedingt Gummibärchen sein, man kann ja alles mögliche aus Weingummi formen, Handschellen, Pistolen oder einfach nur ein Blaulicht, mit weißen Schaumboden z.B, wie diese Weißbauchfrösche. So könnte man sich Freunde machen und der Fluggast mit Kindern packt dann gerne auch schon mal extra etwas ganz Ungewöhnliches ein, um ein Tütchen Blaulichter mit einer Sonderuntersuchung für seine Kinder zu gewinnen. So einfach könnte Bürgernähe sein.

„Kurz vor Mitternacht portugiesischer Zeit sind wir da.“

„Kurz vor Mitternacht portugiesischer Zeit sind wir da.“

Doch nun warten drei Tage Arbeit auf uns. Eigentlich sollten drei Tage ja reichen, doch am Ende … nun ja.

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37° 08′ 09,3″ N, 008° 31′ 44,1″ W