Decksalon

Ein Decksalon war für uns ein absolutes MUSS! D.h. ein Schiff “ohne” kam grundsätzlich nicht in Frage, hier konnte es einfach keine Kompromisse geben. Auch im Nachhinein stellen wir immer wieder zufrieden fest, dass Segeln mit Decksalon für uns eine echte Qualitätssteigerung bedeutet. Das Leben auf See hat eine Dimension mehr bekommen. Sei es für den Partner oder die Mitsegler, die nicht im Cockpit sitzen müssen, um mitzubekommen, was draussen los ist. Oder sei es der Rundblick aus dem Salon über die Ankerbucht beim Abendbrot im strömenden Regen. Oder sei es auch nur die entspannende Gewissheit, nicht im Hafen gleich als Erstes die Kuchenbude aufbauen zu müssen.

Durch den Decksalon hat unser Schiff quasi drei Lebensbereiche:

  • das Cockpit draußen,
  • den Salon mit Navi-Ecke und Tisch im mittleren Bereich
    und
  • ganz unten schließlich die Pantry, das Bad und die Kojen.

Bedenken sollte man:

Ein Decksalon führt auf Schiffen bis ca. 45 Fuß baubedingt dazu, dass der offene Raum unter Deck kleiner wirkt, als bei Yachten gleicher Größe und traditioneller Bauweise. Auf größeren Schiffen fällt das nicht mehr so ins Gewicht, weil sie in der Regel je oben und unten einen üppigen Salon haben. Grundsätzlich gibt es auf Schiffen mit Decksalon nicht nur einen großen Salonraum unter Deck, sondern immer zwei Ebenen. Eine Salonebene oben und eine Ebene unten mit Pantry, Bad und Kojen. Zudem erstreckt sich auf konventionellen Schiffen ein “Kellersalon” ( 😉 sorry)  über die gesamte Breite des Schiffes. Ein Decksalon ist zwangsläufig schmaler, denn er muss bb und stb Platz für den Durchgang an der Reling lassen. Das schränkt die Größenverhältnisse ein. So haben wir auf unseren 37 Fuß nicht die Möglichkeit, 6 Personen inkl. Gepäck locker unterzubringen. Bei 37 Fuß Yachten konventioneller Bauart ist dies aber in aller Regel kein Problem.

Außerdem braucht ein Decksalon schlicht und ergreifend Platz. Dieser Platz muss irgendwo herkommen. Das Cockpit wird hierdurch kleiner. Man sollte darauf achten, dass man im Cockpit noch bequem ausgestreckt liegen kann.

Ein Decksalon hat aber auch eine sehr angenehme Nebenwirkung, an die man anfangs gar nicht so denkt: das Cockpit hinter einem Decksalon ist extrem geschützt.

All dies sollte man wenigstens einmal bedacht haben und bei der Kalkulation der Schiffsgröße einbeziehen. Für uns als feste 2-Personen-Crew mit zeitweisen Gästen sind dies bei 37 Fuss keine gravierenden Einschränkungen.

Nicht alles ist Decksalon, wo DS dran steht:

Bei einer Decksalonyacht ist der Salon auf Deckhöhe. Dies sagt ja eigentlich schon der Name.

Neben Yachten mit Decksalon gibt es auch Yachten mit Deckshaus. Ein Deckshaus ist höher als ein Decksalon und in der Regel mit seinem Boden wirklich auf Deckhöhe oder sogar darüber. In einen Decksalon geht man 1-2 Stufen herunter unter Deckniveau.

Nun gibt es aber auch konventionelle Yachten mit “Hochdach”. Da wurde ein mehr oder weniger normaler Kellersalon mit einem höheren Aufbau überdacht. Der Salon befindet sich aber weiterhin “im Keller”, auch wenn es unten nun deutlich heller ist. In diesem Fällen kann man unserer Meinung nach nicht wirklich von einer Decksalonyacht sprechen.