Helgoland wir kommen!

Cuxhaven -> Helgoland Start: 4:05 Ende: 11:10 Distanz: 36,2 sm Gesamtdistanz: 141,2 sm

Um 3:40 klingelt der Wecker. Gleich beginnt auch die Tide abzulaufen. Ich drehe mich um, suche Astrid in der Koje und denke: “Och nee, muss das jetzt wirklich sein?” Aber seit vorgestern wissen wir, dass der Gezeitenstrom ernst genommen werden möchte und das gegen ihn kaum etwas geht. Wenn wir heute nach Helgoland wollen, dann müssen wir mit dem Ebbstrom bis zum Anfang des Elbfahrwassers in der Nordsee kommen, sonst wird es mühsam.
Etwas verknittert werfen wir um 4:05 die Leinen los, schlürfen an unserem Espresso und fahren raus auf die noch stockfinstere Elbe. Nur ganz im Nordosten ist zu ahnen, dass ein neuer Tag kommt. Johanna und Luiz schlafen.

Cuxhaven -> Helgoland

Cuxhaven -> Helgoland

Gestern war Hafentag. Wegen der Stadt Cuxhaven muss man hier ganz bestimmt keinen Hafentag machen. Der Yachthafen ist allerdings ordentlich und gepflegt und hat alles, was man von einer Marina erwarten kann. Cuxhaven selbst hat nichts. Zumindest haben wir nichts gefunden, was einen hier her locken könnte. Sieht man einmal von dem Strand und den Badefreuden bei Flut ab, ist Cuxhaven nicht wirklich ein touristisches Highlight. Aber für Sportboote ist Cuxhaven eben eine sehr gute Zwischenstation, egal aus welcher Richtung man kommt.

Da der Wind auch noch nicht wach ist, tuckern wir nun so in den frühen Morgen hinein. Draußen ist recht diesig und wir queren das Fahrwasser hinter einem Frachter, um ordentlich auf der richtigen Seite zu fahren. Die jeweils übernächste rote Tonne können wir gerade noch so erkennen. Die iSailor-App ist eine tolle Hilfe. Das iPad steht etwas wackelig unter der Sprayhood und schreit nach einer kleinen, schmucken Teakholzhalterung, die im nächsten Winter noch gebaut werden möchte. Nachdem wir uns einige Apps für Seekarten und Navigation angesehen haben und feststellen mussten, dass Sail2Nav von C-Map absoluter Schrott ist und Navionics wegen ihrer UpDate-Wegelagerei am Ende doch sehr teuer kommt, haben wir nach einigem Zögern doch noch mal 60€ investiert und die Ost- und Nordsee-Karten von iSailor gekauft. Seit wir in HHafen losgefahren sind, gefällt uns diese App von Tag zu Tag besser. Die Qualität stimmt einfach. Dafür zahlen wir auch gerne mal einige Euros, denn Bedienbarkeit, Übersichtlichkeit und Handling passen einfach. Insbesondere ist die Qualität der Karten hervorragend. Spätesten an der Elb-Tonne 26 schlägt die stille Freude in nackte Begeisterung um. Verwirrt starren wir mit und ohne Fernglas auf die Tonnen westlich Gelbsand. Irgendetwas passt hier nicht! Eigentlich wollen wir durchs Lüchterloch in die Norderelbe. Wir glotzen uns die Augen aus dem Kopf, bekommen aber das Bild draußen mit dem Bild im Elbatlas und auf den MaxSea-Karten nicht zusammen. Weil uns nichts besseres einfällt, beschließen wir einfach weiter am roten Tonnenstrich zu fahren, das kann ja nicht ganz verkehrt sein und da muss ja dann auch irgendwann die Nordsee kommen. Als ich dann noch einmal genau die iSailor-Karten, den Elbatlas und die MaxSea-Karten vergleiche, geht uns “das” Licht auf. Die iSailor-Karten sind aktuell und hier stimmen auch die Positionen der Tonnen exakt mit der Elbwirklichkeit überein. Auf den MaxSea-Karten und im Elbatlas sind die Untiefentonnen zwischen der Mittelrinne und der Norderrinne eingezeichnet, diese liegen nun aber in Wirklichkeit nördlich des roten Tonnenstrichs. Ein Fehler kann das wohl kaum sein, da sind die MaxSea-Karten und der Elbatlas von 2014/15 (!!!!) wohl nicht mehr ganz aktuell. Bei dem unsichtigen Wetter und zu dieser frühen Stunde keine Aufgabe, die für Entspannung sorgt. Aber…. ein HOCH auf die iSailor-Karten.

Vormittags sind die Päckchen noch klein.

Vormittags sind die Päckchen noch klein.

Der restliche Schlag nach Helgoland ist unspektakulär. Ab Tonne 10 nehmen wir unter Segeln Kurs auf Helgoland. Leider bleibt es sehr diesig, so dass wir Helgoland erst sehen, als wir fast dagegen fahren. An siebter Stelle machen wir im Päckchen fest, um gleich nach einer halben Stunde unser erstes Helgoländer Päckchenmanöver zu machen. Und das war erst der Anfang, aber das ist eine andere Geschichte, die gleich morgen erzählt werden soll. 😉

Der Dosenbiervorrat wird aufgefrischt, keiner will Rotwein bei diesem Wetter.

Der Dosenbiervorrat wird aufgefrischt, keiner will Rotwein bei diesem Wetter.

Der Südhafen, irgendwo unten links liegt die PINCOYA.

Der Südhafen, irgendwo unten links liegt die PINCOYA.

hier auf Helgoland