Sankt Petersburg I


Montag 04.06.
Pünktlich zu unserem Sankt Petersburg-Trip verlässt uns das Russlandhoch und mit ihm auch das schöne Wetter. Seit fast genau 4 Wochen hatten wir strahlendstes Sommerwetter und nun das! Es ist kalt, windig, wolkenverhangen und regnerisch. Und so soll es auch in Sankt Petersburg werden. Gestern sind wir noch in kurzen Hosen und T-Shirt rumgelaufen, heute geht es nur noch mit Pullover.

Da unsere erste Suche nach einer passenden Busverbindung nach Vainikkala, wo ja der Schnellzug nach Sankt Petersburg hält, irgendwie doch erfolglos war, wollen wir es heute noch einmal versuchen, denn es ist ja auch Montag. Zusätzlich kämpfen wir noch mit der Schwierigkeit, dass der Winterfahrplan nur bis zum 03.06. galt und ab heute der neue Sommerfahrplan den Takt angibt. Für den 300ter nach Vainikkala gibt es im Winterfahrplan 2 Pläne. Dank Google-Translater kommen wir irgendwann darauf, dass der eine während Schulzeiten gilt und der andere in den Ferien. Aber der Plan für den 300ter hängt eben nur am Bahnhof. An der Bushaltestelle unten im Ort hängt nichts.
Wir beschließen, dass diese kleinen Unwuchten lediglich auf die heftigen Turbulenzen durch den plötzlichen Wechsel auf den Sommerfahrplan zurückzuführen sind. An der Hotel-Rezeption versichert man uns, dass der Bus dort an der Haltestelle Oikokatu auch tatsächlich fährt.
Allerdings bleibt bei uns doch ein klitzekleiner Rest von Skepsis zurück und wir beschließen, lieber einen Bus früher zu nehmen, denn wenn der nicht kommt, können wir noch den nächsten nehmen, das passt dann auch noch mit unseren Zug um 9:20 ab Vainikkala.

Danach machen wir im Hotel noch etwas Sankt Petersburg-Recherche, die haben dort ein gutes WLAN und so können wir auch noch die Blogs und die nächste Panorama-Rutsche hochladen.

Das Wetter ist inzwischen noch schlechter geworden. Starke Böen drücken die PINCOYA immer wieder gefährlich nah an den Schwimmsteg. Die erste Mooring haben wir ja schon „versenkt“, aber nun nehmen wir uns noch eine zweite dazu. In der Zeit, in der wir nicht hier sind, wollen wir kein Risiko eingehen. Inzwischen klatschen auch die Wellen ziemlich heftig ans Heck. Wir liegen genau im Süden der Bucht, das macht es den Windwellen in der großen Bucht leicht, ordentlich Anlauf zu nehmen, um dann wie doof ans Heck zu bollern. Wir könnten ja umdrehen, aber für eine Nacht….?


Dienstag 05.06.

„von Lappeenranta mit dem Zug -> nach Sankt Petersburg“

„von Lappeenranta mit dem Zug -> nach Sankt Petersburg“

Die Nacht ist furchtbar, vielleicht hätten wir doch umlegen sollen. Den Wecker brauchen wir nicht, wir haben ohnehin kaum ein Auge zugemacht und den Wecker hätten wir bei dem Radau, den die Wellen am Heck veranstalten, eh nicht gehört.
So stehen wir Dienstagfrüh um 6:45 vollkommen erledigt an der Bushaltestelle Oikokatu unten in Lappeeranta. Hier soll der 300ter halten. …. aber er kommt nicht! Nun … hier hängt ja auch kein Fahrplan, das stand nur auf dem Fahrplan am Bahnhof.

Um kurz nach 7:00 gehen zum Bahnhof. 2 km mit Taschen, Rucksack, Stativ und Kamera. Grummel… Müde… grummel… Dort am Bahnhof soll der nächste 300ter um 7:45 fahren. Wir gehen extra die Busroute, die haben wir nämlich auch im Internet gefunden. Wenn er dann doch noch kommt, werfe ich mich einfach davor und stoppe ihn. So der Plan!

Aber der 300ter kommt nicht, und auch der nächste um 7:45 am Bahnhof kommt nicht. Am Bahnhof kommen aber die Sommerfahrplanaufhänger, die allerdings nur Finnisch sprechen. Aber sie lassen Astrid in den Plänen kramen und sie photographiert den Plan des 301, der allerdings nur zweimal pro Tag gegen Mittag fährt.
Das hilft aber auch nicht, denn dann wollen wir ja schon in Sankt Petersburg sein ?.

„Die PINCOYA bleibt unruhig liegend zurück. Und wir… bestellt und nicht abgeholt… aber dann klappt's doch noch.“

„Die PINCOYA bleibt unruhig liegend zurück. Und wir… bestellt und nicht abgeholt… aber dann klappt's doch noch.“

Also ziehen wir unsere letzte Karte, – das Taxi. Bei Saimaa-Taksi ist aber telefonisch kein Durchkommen, denn wegen des Sturms sind heute viele Züge ausgefallen und die Taxi-Zentrale hat Hochbetrieb. Das erfahren wir von einem netten Finnen, der mehr oder weniger vergnügt aus dem Bahnhof kommt, denn er hatte eh keine Lust auf das Meeting in Helsinki und will nun wieder nach Hause fahren. Kein Zug, kein Meeting. So einfach ist das.
Er erzählt uns aber auch, dass man jetzt nur noch mit dem Taxi-Shuttle nach Vainikkala kommt ?. Mit dem Wechsel auf den Sommerfahrplan wurde der 300ter gestrichen ??. Klasse! Wie jetzt aber an ein Taxi kommen? Die Nummer ist überlastet! Kein Durchkommen?!
Dann kommt ein Taxi, der Fahrer fragt etwas auf Finnisch und wir steigen ein. Plötzlich steht da aber auch eine Dame. Die will auch ins Taxi. Ich ahne, was der Taxi-Finne mich gefragt hat. Der meetinglose Finne schaltet sich ein und übersetzt. Mist, die Dame hat das Taxi tatsächlich bestellt, wir müssen wieder raus. Ich zum meetinglosen Finnen, der zum Taxi-Finnen, der zur Dame, die zuckt mit Schultern, dann Taxi-Finne, zu meetinglosen Finne, der zu uns… „wait“…, dann Taxi-Finne zu Taxi-Zentrale, … „wait“…, dann Finne-Finne-Dame-Finne-Zentrale-Finne-… uff … wow… wir machen einfach ein Sammelshuttletaxi ?!
So kommen wir doch noch pünktlich in Vainikkala an, erreichen unseren Zug und unsere Reise nach Sankt Petersburg kann weitergehen.

„Zug in Vainikkala und zack sind wir schon in Sankt Petersburg“

„Zug in Vainikkala und zack sind wir schon in Sankt Petersburg“

Der Allegro kommt pünktlich und die Zugfahrt ist problemlos. Die finnische Zoll- und Ausweiskontrolle geschieht im Bahnhof, die russische läuft im Zug. Der Zug selbst hat so eine Art rollenden Sonderstatus zwischen der EU und Russland. Die Kontrolle unserer Reisepässe und der Visa dauert etwas, endet aber mit dem Einreisestempel. Was uns wundert, ist allerdings, dass niemand unsere Fahrkarten sehen will. Auch der Schaffner scannt nur unsere Reisepässe. Und ins WLAN des Zuges kommen wir nur mit der Sitzplatznummer und der 4-stelligen Endziffer unserer Visa ?. Offensichtlich ist hier für niemanden irgendetwas unbekannt ?, nun ja, so kann man auch nicht verloren gehen ?.

Angekommen in Sankt Petersburg wollen wir mit der U-Bahn fahren. Es gibt hier 7-Tage-Chip-Cards mit 10 Fahrten. Das steht auch außen an den Ticketschaltern auf Russisch und Englisch. Aber die Schalterdame spricht leider kein einziges auch noch so kleines Wörtchen Englisch und schickt uns an den Nachbarschalter, dessen Schalterdame ebenso wenig Englisch spricht wie die nebenan. Ich versuche es mit „ja chatchu dwa zem djen metro – ticketi, pajalsta“, aber der Erfolg bleibt im Bereich nullkommanull. Mein Russisch ist echt lange her und offensichtlich inzwischen noch wirkungsloser, als es damals in der Schule bei den Klassenarbeiten ohnehin schon war.

Da wir schon vorher bei den Automaten waren und deswegen durch die Kontrolle mussten und wegen unserer Reisetasche auch gescannt wurden, besitzen wir inzwischen eine gewisse Aufmerksamkeit bei dem Wachpersonal, der Polizei, die vor Ort und überall in der U-Bahn Streife geht, und dem Metro-Personal. Am Nachbarschalter bildet sich langsam eine Schlange, weil wir offensichtlich unseren Schalter auf unabsehbare Zeit blockieren. Dann schaltet sich ein älterer Security-Officer ein und fragt uns mit etwas Englisch, was wir wollen. Nun haben wir ein leichtes Spiel, denn wir müssen nur mit dem Finger auf den nur außen aushängenden Plan zeigen und er erklärt das der Schalterdame auf Russisch. Nun… sein Erfolg ist auch eher dürftig und es braucht eine ganze Weile, bis sie beginnt, Chip-Karten zu kodieren. Dann stimmt aber der Preis nicht, irgendwie ist der um ein Vielfaches zu hoch. Erst mit der erneuten Hilfe des Security-Mannes bekommen wir die richtigen Chip-Karten nur für die Metro. „Tolko metro!“ Ah, ich erinnere mich ?, da war was. Ohne die nette Hilfestellung des Security-Mannes hätten wir (wenn überhaupt) irgendetwas bekommen und ob das dann für die Metro richtig gewesen wäre, steht in den Sternen. Es ist schon komisch, dass an einem internationalen Bahnhof, der auch Drehscheibe zum Flughafen ist, Damen am Schalter sitzen, die nicht ein einziges klitzekleines Wörtchen Englisch können oder können wollen und auch keinerlei radebrechendes Russisch verstehen. Ich wenigstens fand mich nämlich recht gut ?, aber das war in der Schule ja auch schon so ?, zählte aber für die Klassenarbeiten irgendwie auch nicht so richtig ?.

Die Metro in Sankt Petersburg ist überwältigend. Ich habe ja schon in Stockholm gestaunt, wie tief es dort unter die Erde geht, aber hier sind die Rolltreppen schier endlos. Wir fahren gut 3 Minuten bis zur Metro-Station „Ploschad Lenina“ herunter und die Rolltreppen sind nicht gerade langsam. Wenn man als Touri in Sankt Petersburg ist, dann ist die Metro erstens ein absolutes Sightseeing-Muss, besonders die rote Linie, und zudem auch das beste Verkehrsmittel, um herumzufahren. Viele Stationen sind richtig was fürs Auge, es ist preiswert, schnell und man findet sich problemlos zurecht. Wenn man einmal „unter Tage eingefahren“ ist, dann kann man, solange man will, hin- und herfahren. Also auch eine gute Schlechtwetteralternative.

„Unser Hotel..“

„Unser Hotel..“

Wir fahren zunächst zu unserem Hotel. Das finden wir auch recht schnell in einer Seitenstraße, können es aber von der Straße aus kaum als Hotel identifizieren und sind ehrlich gesagt etwas schockiert. An einem schrabbeligen Hauseingang prangt ein unscheinbares Schildchen mit dem Hotelnamen. Wir checken die Adresse, aber die stimmt. Mir rutscht das Herz schon etwas tiefer in die Hose. Soll das das Hotel sein, das ich via booking.com gebucht habe? Ok, preiswert war es, aber das es nun so überhaupt gar nichts mit dem gemein hat, was ein normaler Deutscher mit dem Begriff „Hotel“ verbindet, das irritiert mich schon etwas. Astrid irritiert das auch, aber sie kann es besser verbergen. Mir entfährt nur ein herzliches „Ach du Scheiße! Was hab ich denn da gebucht?“. Wir checken nochmal die Adresse und an der nächsten Ecke den Straßennamen und im Navi die Position. Da beißt die Maus keinen Faden ab, wir sind hier richtig.

Vorsichtig gehen wir wieder zurück und gucken nochmal. Das Gesamtarrangement hat schon eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Situation damals in Palermo, als Astrid in ein ebenso Vertrauen erweckendes Hotel schlich, während ich auf dem Parkplatz unseren Leihwagen verteidigen musste, um nicht nachts kurz vor 24:00 von irgendwelchen selbsternannten Parkplatzwächtergaunern um all das erleichtert zu werden, was uns lieb und teuer war. Diesmal ist es aber nicht so schlimm wie damals in Palermo, es ist kurz vor Mittag und es besteht kein Grund, sein Blut unnütz für sein Gepäck und einen Leihwagen zu vergießen. Wir nehmen uns ein Herz und klingeln. Der Öffner brummt und in einem fast normalen Treppenhaus steht ein Schild mit dem Hotelnamen, das auf die Wohnungstür im Parterre zeigt. Und in dem Wohnungsetagenhotel empfängt uns ein junges Mädchen mit gutem Englisch.

Klar sind wir eingebucht, alles ist bezahlt und ok. Nur die Zimmer sind noch nicht fertig, wir könnten aber dort einen Kaffee nehmen und warten oder unser Gepäck abstellen und erst schonmal in die Stadt gehen. Uff, schon ungewohnt, aber so ist es vielleicht, wenn man nicht pauschal reist und in einer der großen Hotelketten landet.
Das Hotel ist absolut ok und erweist sich als ziemlich authentisches, russisches Hotel. Wir sind zur Zeit definitiv die einzigen Nicht-Russen. Das Frühstück ist „original russisch“ und alles andere als „continental“. Die „Kascha“ schmeckt mit ordentlich Zucker wie Milchreis, die „Blini“ sind kleine Pfannküchlein mit Apfelstücken und die Wurst pult man aus der Pelle wie eine Weißwurst, aber das mit der Weißwurst weiß ich nur vom Hörensagen. Dazu gibt es so eine Art Rühreiauflauf mit Erbsen und Möhren und der Kaffee weckt Tote auf, auch welche von vor drei Tagen! Eine gute Grundlage für unser Marathon-Sightseeing-Programm. Aber nun lassen wir erst einmal unsere Sachen im Hotel und gucken, wie es so in Sankt Petersburg aussieht.

„Unsere erste Sankt Petersburg-Runde“

„Unsere erste Sankt Petersburg-Runde“

Da wir nur 3 Tage haben, müssen wir genau überlegen, was wir uns in Sankt Petersburg ansehen wollen. Alle Zarenpaläste und Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt scheiden aus und wir beschränken uns nur auf den historischen Kern mit Eremitage und dem Drumherum. An diesem Nachmittag wollen wir aber nur ankommen und etwas herumlaufen und einen ersten Eindruck bekommen.

„In die erste russisch-orthodoxe Kirche schauen wir einfach mal schnell rein.“

„In die erste russisch-orthodoxe Kirche schauen wir einfach mal schnell rein.“

„Straßenansichten von Sankt Petersburg“

„Straßenansichten von Sankt Petersburg“

„Ein Blick über die Newa auf die St. Isaak Kathedrale und die Admiralität.“

„Ein Blick über die Newa auf die St. Isaak Kathedrale und die Admiralität.“

„unten die St. Isaak Kathedrale“

„unten die St. Isaak Kathedrale“

„Gebäudeansichten, unten rechts ein erster Blick auf den Winterpalast.“

„Gebäudeansichten, unten rechts ein erster Blick auf den Winterpalast.“

„Die Rostralsäulen mit der alten Börse im Newa-Delta zwischen der kleinen und der großen Newa“

„Die Rostralsäulen mit der alten Börse im Newa-Delta zwischen der kleinen und der großen Newa“

„Oben die Peter-und-Paul-Festung, unten die Admiralität und die St. Isaak-Kathedrale“

„Oben die Peter-und-Paul-Festung, unten die Admiralität und die St. Isaak-Kathedrale“

So laufen wir in einem großen Bogen über die Brücke zur Eremitage bzw. dem Winterpalast, durch die Straßen dort und an der Admiralität und der St. Isaak Kathedrale wieder zurück. Unser Hotel liegt für unsere Touren strategisch günstig, aber gegen 17:30 kommen wir dann trotzdem ziemlich platt zurück. Nach einem kleinen Nickerchen, – die letzte Nacht auf der PINCOYA war ja auch nicht gerade die erholsamste -, überlegen wir, wie wir morgen vorgehen. Angesicht der Schlangen, die wir heute schon gesehen haben, entscheiden wir uns für eine geführte Tour durch den Winterpalast und die Eremitage. Gott sei Dank geht das ja heute alles schon wunderbar online und man kann sich auch spontan von Hotelbett aus für so etwas entscheiden. Im Hotel können wir das WLAN nutzen, wenn wir unterwegs sind, ist „online“ allerdings über unsere normalen Handy-Verträge so teuer, dass wir lieber darauf verzichten. Überall sonst in der Stadt und auch in der Metro gibt es »Free WiFi«, aber zum Freischalten muss man eine russische Nummer angeben, an die dann ein 4-stelliger Freischalt-Code geschickt wird. Also buchen wir vom Hotel aus für morgen die Eremitage und gleich auch noch für übermorgen Tickets für die Blutskirche und die St. Isaak Kathedrale. Auch diese Tickets kann man dann an einem speziellen Schalter abholen, der nur für Reiseleiter und eben solche Online-Bucher wie uns vorgesehen ist. Dadurch sparen wir nicht nur bei der Eremitage, sondern auch an den Kirchen richtig viel Zeit.

„Über die Newa der Blick auf Eremitage und Winterpalast.“

„Über die Newa der Blick auf Eremitage und Winterpalast.“

„Der Blick vom Palastplatz auf den Winterpalast.“

„Der Blick vom Palastplatz auf den Winterpalast.“

„Der Winterpalast“

„Der Winterpalast“

„Der Generalstab auf der gegenüberliegenden Seite des Palastplatzes“

„Der Generalstab auf der gegenüberliegenden Seite des Palastplatzes“

„Die Triumpfbögen des Generalstabgebäudes.“

„Die Triumpfbögen des Generalstabgebäudes.“

„Blick über die große Newa“

„Blick über die große Newa“

Nachdem wir die Buchungen in der Tasche haben, gehen wir essen. Bewaffnet mit Kamera und Stativ wollen wir auch Nachtaufnahmen machen. Das ist die beste Alternative bei schlechtem Wetter, um wenigstens noch einige tolle Photos zu machen ?.

„Unsere Abendrunde...“

„Unsere Abendrunde…“

Das mit dem Essen gehen ist gar nicht so einfach. Wenigstens für uns. In Sankt Petersburg sind offensichtlich alle Restaurants und alle Supermärkte irgendwie in Kellern untergebracht und haben so ungewohnt undefinierte Eingänge, die die Herzen eines Touri-Pärchens nicht vor Begeisterung höher schlagen lassen. Ausnahmen sind nur schwer zu finden und erwecken eher den Eindruck, dass die dann nicht ganz zu unserem Urlaubsbudget passen. Außerdem scheinen irgendwie die Hälfte der Restaurants Sushi-Bars zu sein und das ist aber nicht ganz das, was wir uns in Sankt Petersburg vorgestellt hatten.

„Ein beeindruckender Kabelsalat spannt sich über fast alle Strassen.“

„Ein beeindruckender Kabelsalat spannt sich über fast alle Strassen.“

„Etwas Abendsonne für die Generalstabsgebäude.“

„Etwas Abendsonne für die Generalstabsgebäude.“

Nach einiger Sucherei finden wird die „Bibliotheka“, ein toll gemachtes Restaurant in einem Haus mit wechselhafter Geschichte und einem sehr leckeren und preiswerten Essen, dass wenigstens auch noch etwas Lokales hat. Da hier in Sankt Petersburg jeder zu jeder Zeit online zu sein scheint, fragen auch wir nach »Free WiFi«. Klar gibt es »Free WiFi«, man muss nur wieder über eine Sankt Petersburger Nummer den Freischaltcode bekommen. Ganz selbstverständlich zückt die Kellerin ihr Handy, sagt mir ihre Nummer und gibt mir dann den Freischaltcode, der auf ihrem Handy angekommen ist. So einfach und gastfreundlich kann das auch gehen.

„Nachtaufnahmen sind noch die beste Alternative bei schlechtem Wetter. Unten der Winterpalast“

„Nachtaufnahmen sind noch die beste Alternative bei schlechtem Wetter. Unten der Winterpalast“

Um 22:30 sind wir satt, haben 3 große russische Biere im Bauch und schlendern zurück. Leider ist es immer noch hell und alles andere als die richtige Zeit für Nachtaufnahmen. Aber wir sind nun richtig platt und müssen mal schlafen. Auf dem Rückweg gehen um 23:00 die Strassenlaternen an und langsam werden auch die Gebäude beleuchtet. So können wir wenigsten noch einige Aufnahmen machen. Morgen müssen wir also später essen gehen und ab 23:30 dann die Nachtaufnahmen machen.

„Nachtansichten über die Newa“

„Nachtansichten über die Newa“

„Die St. Isaak Kathedrale.“

„Die St. Isaak Kathedrale.“

Wie tot fallen wir ins Bett und schlafen sofort ein, ohne dass auch nur eine Welle ans Heck klatscht und uns wach hält.

in Sankt Petersburg
59° 56′ 37,7″ N, 30° 17′ 16,7″ E