Reicht die Zeit?


Unsere ToDo-Liste ist ebenso gut ins neue Jahr gekommen wie wir. Sie ist prall gefüllt, doch irgendwelche Anzeichen abzunehmen, sind trotz unserer guten Vorsätze noch nicht zu erkennen. Es geht ihr gut, doch uns bremst das Wetter. Wir hätten es besser wissen können, denn es ist ja schließlich nicht unser erster Winter, den wir in Deutschland verbringen. Nun ja, ehrlich gesagt war der letzte Winter ja auch der einzige Winter, den wir bisher nicht im nordischen Schmuddelwetter verbracht haben. Doch der hat wohl doch Spuren in unserer Erinnerung hinterlassen 🤨.

Damit sich wenigstens etwas in unserer ToDo-Liste tut, haben wir neben dem »erledigt«-Häkchen nun auch das vielversprechende Häkchen »begonnen« eingeführt. Das ist sozusagen die Quintessenz des positiven Denkens und lockert die Hardfacts einer stumpfen ToDo-Liste wirklich sehr angenehm auf. Dadurch entsteht sogar ein frischer Gesamteindruck, der tatsächlich eine gewisse Dynamik ausstrahlt 😇.

Auf der PINCOYA selbst können wir aktuell nichts tun, aber vor uns im Wohnzimmer liegen schon das neue Wasserstag und auch die Zutaten für die neuen Achterstagen aus Dyneema. Die Lösung für die Achterstagen, die wir vor einem Jahr in Martinique bekommen konnten, war ja von Beginn an eher ein Kompromiss. Ein Kompromiss, der für uns zunehmend auch zu einer temporären Notlösung wurde.

Schon lange, bevor wir überhaupt in Richtung Karibik und Nordamerika aufgebrochen waren, hatten wir die Idee, einfach mal 50 m 8er oder 6er Dyneema-Strippe als BackUp auf Langfahrt mitzunehmen. Nur so für den Fall der Fälle, falls irgendetwas im Rigg doch zu einem Problem wird. Das haben wir allerdings nie gemacht, auch weil wir uns nie abschließend mit den Spannmöglichkeiten, Terminals und Toggles für Dyneema beschäftigt hatten. Nachdem uns nun allerdings vor genau einem Jahr unsere Dyneema-Backstagen gerettet haben, wurden unsere BackUp-Pläne wieder konkreter. Den Ausschlag hat dann die Möglichkeit zur eigenständigen Reparatur unseres Wasserstags in Norwegen gegeben. Wir konnten uns mit einem Rest 6er Dyneema selbst mehr als nur behelfen.
Nun ja, und nachdem wir nun wissen, was wir als BackUp haben wollen und auch müssen, lag eine neue Lösung für die Achterstagen quasi auf der Hand. Und nun liegt die Lösung eben nicht mehr nur auf der Hand, sondern die Zutaten dazu liegen schon mal zuhause vor uns.

„Das neue und das alte (nun wieder reparierte) Wasserstag und die Zutaten für unsere neuen Backstagen“

„Das neue und das alte (nun wieder reparierte) Wasserstag und die Zutaten für unsere neuen Backstagen“

Nur das Wetter ist eben »noch« nicht danach, um auf der PINCOYA zu arbeiten oder gar in den Mast zu klettern. Das müssten wir ja auch, um ein neues Kabel für die Funke einzuziehen, doch bei Eis und Schnee hält sich die Begeisterung dazu doch schon in engen Grenzen.


Ohne Worte …

„Die Metamorphose eines Ankerwindenmotors.“

„Die Metamorphose eines Ankerwindenmotors.“


Obwohl es zwischenzeitlich auf der PINCOYA schon viel trockener geworden ist, ist an irgendwelche Holz- oder Lackierarbeiten an Bord nicht zu denken. Januar und Februar sind einfach nicht die richtigen Monate dafür. Wenigstens nicht in Deutschland und schon gar nicht bei diesem Wetter. Dennoch sind unsere Tage mehr als ausgefüllt, denn die 15 Schiebeluken und Klappen, die 8 Schranktüren, 9 Schubladen und den Salontisch können wir auch zuhause aufarbeiten. Das ist nicht gerade wenig Arbeit, denn nach dem Abschleifen muss alles wieder neu lackiert werden. In der Regel zwei Schichten innen und drei außen. Das zieht sich hin und seit 14 Tagen riecht es bei uns ständig nach frischem Lack. Das alles ist nicht nur auf die Feuchtigkeitsschäden aus dem letzten Jahr zurückzuführen, denn nach 29 Jahren ist ein grundsätzliches Holz-Refit doch schon mal fällig.

Dazu kommen zwei neue Regale und drei neue Schrankfächer, die die Kleiderstange des einen Schrankes ablösen. Außerdem haben wir aus unseren Feuchtigkeitsproblemen im letzten Jahr gelernt, dass es sinnvoll ist, für Hinterlüftungen zu den Außenwänden zu sorgen. Einiges entsteht aus dünnem und wasserfest verleimten Sperrholz, anders wohl eher aus Kunststoff. Aber diese Baustelle haben wir noch gar nicht so richtig eröffnet.

„Die Holzwerkstatt ...“

„Die Holzwerkstatt …“

Und während nun die Holzteile im Keller trocknen und auf ihre nächste Lackschicht warten, wird eine Etage darüber das Nähstübchen und die Polsterei eröffnet. Es ist viel zu tun und wahrscheinlich wird die Zeit bis Ende März dazu kaum reichen.

„Das Nähstübchen ...“

„Das Nähstübchen …“