Naturtrüb mit Aufheiterungen

Burgstaaken -> HHafen / Ortmühle Start: 10:30 Ende: 12:15 Wind: W 10 (kalte) kn Distanz: 10,0 sm Gesamtdistanz: 10,0 sm

Wir bleiben noch eine Nacht vor der Weilandt-Werft in Burgstaaken liegen und machen dort alles soweit fertig, dass wir am Dienstag nach HHafen fahren können. Den Mast spannen wir nur soweit ab, dass er fest steht, der Rest inkl. der Segel folgt dann in Ortmühle in unserer Heimatbox. Hier bei Weilandt läuft alles wie am Schnürchen. Die hohen Hallentore ersparen uns wieder einmal viel Arbeit, da das Windrad ja einfach stehen bleiben kann. Außerdem sind hier bei Weilandt alle wirklich freundlich und hilfsbereit, das macht viel aus, weil wir ja doch über das Winterhalbjahr recht oft hier oben sind, um in der Halle zu basteln. Zusammen mit unserer neuen Bleibe im IFA-Hotel ist die Winter- und Bastelsaison so zu einer richtig runden Sache geworden.

„von Burgstaaken -> nach Heiligehafen / Ortmühle“

„von Burgstaaken -> nach Heiligehafen / Ortmühle“

Das Wetter ist norddeutsch durchwachsen. Im losen Wechsel ziehen Schauer und schon leer geregnete Wolken durch, aber die Sonne erkämpft sich dann und wann auch immer mal wieder ein kleines Stückchen blauen Himmel. Wenn sie darf, gibt sie alles, aber es weht ein schneidend kalter Wind, der all ihre Anstrengungen schnell wieder zunichte macht. Ende März ist das Wasser noch zu kalt, so bekommen wir nur im Windschatten etwas von der ersten Frühlingswärme ab, die aber befeuert unsere Sehnsucht nach Sommer, Sonne und vor allem noch viel mehr Wärme ganz ordentlich. Ostern ist dieses Jahr eben doch recht früh und man merkt die fehlenden 2 Wochen Frühling ganz deutlich.

„Naturtrüb und durchwachsen…..“

„Naturtrüb und durchwachsen…..“

Dienstagvormittag schnallen wir dann kurzer Hand mein Fahrrad an den Heckkorb und brechen auf. Die Saison 2016 beginnt trüb und grau. Es ist egal, dass wir die Segel in Henry zurücklassen, denn wir müssen gegenan. Es herrscht ein nicht gerade einladendes Segelwetter, als wir Kurs auf die Ansteuerung der Fehmarnsund Brücke nehmen. Hinter der Sprayhood schlürfen wir im Windschatten unseren heißen Tee.

„Aber einmal kommt auch die Sonne durch und wir posieren schnell für einige Blog-Bilder.“

„Aber einmal kommt auch die Sonne durch und wir posieren schnell für einige Blog-Bilder.“

Astrid kramt aber dann trotzdem ihre Grönlandhandschuhe hervor und ich beginne schon mal mit einem Testlauf der Dieselheizung. Zum Beginn einer jeden Segelsaison überprüfen wir immer alles sehr gewissenhaft, auch die Heizung, das ist wichtig. Es muss wirklich unangenehm kalt sein, denn selbst die Wasserschutzpolizei fährt ohne einen Kontrollversuch an uns einfach so vorbei. Dabei hätten sie ja nun wirklich allen Grund gehabt, uns endlich einmal wieder zu kontrollieren. Seit 4 1/2 Monaten haben wir nur einfach so in der Halle herumgestanden und nun kommen wir geradewegs aus Burgstaaken. Das sollte doch wohl Grund genug sein, um die deutsche EU-Außengrenze wieder einmal gewissenhaft zu verteidigen. Aber es ist wohl einfach noch zu kalt, da muss halt auch der gewissenhafte Grenzschutz noch etwas warten. So brummen wir weiter gegenan und zittern uns vor bis in unsere Heimatbox in Ortmühle.

„Fast wieder Zuhause, die Einfahrt von Heiligehafen.“

„Fast wieder Zuhause, die Einfahrt von Heiligehafen.“

Als ich am Mittwoch Henry hole, ist der Westwind ein Segen. In Rekordzeit donnere ich mit meinem Fahrrad von HHafen nach Burgstaaken und finde auch meinen Abbiegefehler aus dem letzten Herbst in Wulfen.

„Dies ist die offizielle und vor allem fehlerfreie Fahrradstrecke zurück nach Burgstaaken.“

„Dies ist die offizielle und vor allem fehlerfreie Fahrradstrecke zurück nach Burgstaaken.“

„Helden, die allen Unwegbarkeiten einer langen unbekannten Fahrradstrecke furchtlos ins Auge schauen.“

„Helden, die allen Unwegbarkeiten einer langen unbekannten Fahrradstrecke furchtlos ins Auge schauen.“

Nun muss ich mir nur noch bis zum nächsten Mal die richtige Strecke merken. Das wird aber ganz sicher auch wieder nicht klappen, aber davon schreibe ich dann im Herbst, wenn ich ganz auf mich allein gestellt im Dauerschneeregen die grimmige Natur wieder einmal im Alleingang bezwingen muss. Aber dies ist eine Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.

„Die Brücke am Sund ist oben ziemlich rund.“

„Die Brücke am Sund ist oben ziemlich rund.“

„Am Ziel, aber die DGzRS musste mich nicht wiederbeleben.“

„Am Ziel, aber die DGzRS musste mich nicht wiederbeleben.“

Den Rest der Woche wollen wir lieber nicht näher betrachten. Der Fahrrad-Mittwoch war noch mit Abstand der beste Tag der ganzen Woche. Am Donnerstag murmelt Astrid irgendetwas von “Scheißkälte und sibirischem Arbeitslager”, verschwindet unter Deck und weigert sich, mir am Mast zu helfen. Der Karfreitag entfällt wegen Schneeregen und wir freuen uns über den Fund einer halben Flasche Rum aus dem letzten Jahr.

„Aufbauarbeiten….“

„Aufbauarbeiten….“

tiefgekühlt in Heiligenhafen / Ortmühle in unserer Heimatbox
54° 22′ 20,4″ N, 11° 00′ 15,7″ E