Geräteträger

Mit unserem Plan, auf Langfahrt zu gehen, war für uns auch klar, dass wir einen Geräteträger am Heck haben wollen bzw. müssen. Natürlich kann man auch ohne Geräteträger auf Langfahrt gehen, aber wir hatten ziemlich genaue Vorstellungen von dem, was unser Geräteträger so alles können und tragen sollte.

Auf jeden Fall sollte er:

  • die Solarzellen,
  • das Windrad,
  • den Radardom und
  • das Schlauchboot

tragen. Außerdem wollten wir so eine Art “Rettungskran” haben, weil ich vielleicht noch eine entkräftete Astrid an Bord ziehen kann, aber Astrid ganz bestimmt keinen leblosen Martin mit vollgesaugtem Ölzeug wieder zurück an Bord oder wenigstens auf die Badeplattform bekommt.

Mit diesen Anforderungen war klar, dass der Geräteträger zum einen recht kräftig sein musste und zum andern mit “seinem hinteren Bein” nahezu senkrecht stehen muss, um großen Hebelkräften durch schwerere Lasten konstruktiv entgegen zu wirken.

Mit diesen Gedanken im Kopf haben wir uns dann auf Messen, in Katalogen und auf anderen Schiffen einschlägige Geräteträgerkonstruktionen angesehen. Das Ergebnis war ernüchternd und lässt sich in etwa so zusammenfassen. “Dünne Röhrchen, die meist nur in den Standardfüßen der Heckkorbhalterungen steckten, zu horrenden Preisen.” Das war erstens nicht das, was wir haben wollten, und zweitens nicht das, was wir ausgeben konnten.

Unser Geräteträger im Einsatz

Also mussten wir einen Niroschweißer finden, der uns einen Geräteträger nach unseren Vorstellungen „zusammenbrutzelt“. So kamen wir über Bekannte aus Heiligenhafen zu Sörens Niroservice (www.niroservice.de). Inzwischen wussten wir auch ziemlich gut, wie unser Geräteträger aussehen sollte. Und so einen Geräteträger gab es eben nicht von der Stange, also mussten wir ihn so bauen lassen, wie wir es haben wollten. Vor Eigenkonstruktionen sollte man nicht zu viel Respekt und Ehrfurcht haben. Denn das, was man bei Profi-Zubehörlieferanten kaufen kann, ist in der Regel ein konstruktiver Kompromiss, um auf Stückzahlen zu kommen, oder sogar bedenklich unterdimensioniert, um mehr Marge zu machen. Wenn man selbst technisch nicht völlig im Abseits steht und 2 bis 3 konstruktive Gedanken halbwegs auf die Reihe bekommt, dann sollte einer Eigenkonstruktion eigentlich nichts wirklich im Wege stehen. Zusammen mit Sören haben wir dann unsere Vorstellungen diskutiert und auch noch einige Vorschläge aus seiner Erfahrung aufgenommen. So ist am Ende genau “unser” Geräteträger entstanden, der bis heute schon mehr gehalten hat, als wir uns damals von ihm versprochen haben.

Uns war wichtig, dass das hintere Bein möglichst gerade steht.

Er trägt nicht nur Solarzellen und Windrad, sondern machmal auch ganz ungeplant andere schwere Lasten an Bord.

Unser Geräteträger ist aus 44er Rohr und hat Füße auf Grundplatten mit Gegenlagern, die hohe Lasten auch wirklich großflächig aufnehmen können.

Mit diesen Füßen verteilen sich alle Lasten großflächig.

Abgesehen von den grundsätzlichen Überlegungen zur Dimensionierung und Konstruktion haben wir noch einige Ideen und Gedanken umgesetzt, die wir hier kurz mal auflisten. Vielleicht ist die ein oder andere Überlegung ja ganz hilfreich, wenn man selbst so ein Projekt in Angriff nehmen will. Außerdem hat sich unser Geräteträger aus der Praxis heraus durchaus noch etwas weiterentwickelt. Inzwischen haben wir auch das Achterstag über den Geräteträger umgelenkt und in die Bimini-Konstruktion wurde er als tragendes Element auch einbezogen. Auch dazu mehr unter den nachstehenden Punkten.

Was haben wir uns überlegt:

  • Nicht klappbar:
    Ein Geräteträger oder auch ein Gerätemast kann ja durchaus mit Scharnieren auch klappbar gemacht werden. Das haben wir aber bewußt nicht gemacht, um die maximale Stabilität zu erhalten. Das kann aber unter Umständen auch bedeuten, dass man sich einen neuen Winterhallenplatz mit größerem Hallentor suchen muss. So war es dann auch bei uns ,und auch deswegen sind wir dann am Ende bei Weilandt im Winterlager gelandet.
  • Hoch genug:
    Unser Geräteträger sollte so hoch sein, dass man sich ohne Einschränkung im Cockpit bzw. am Heck bewegen kann. Insbesondere wollten wir ohne uns zu bücken auf die Badeplattform gehen können.
  • Nicht zu breit:
    Der Geräteträger selbst, aber auch irgendwelche Anbauten (z.B. Rettungskragen) dürfen natürlich nicht stb- oder bb-seitig herausstehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man doch mal irgendwo hängen bleibt.
  • Halterungen:
    Man sollte die ein oder andere Öse mehr anschweißen lassen, benötigen wird man sie in der Regel immer. Wenn aber erst einmal die Kabel in den Rohren liegen, dann kann in der Regel nichts mehr angeschweißt werden, weil das Rohr durch das Schweißen zu heiß wird und die innen liegenden Kabel dann anschmelzen oder gar verbrutzeln können.
  • Dickes Rohr:
    44er Rohr ist nicht nur stabil, man kann auch alle Kabel für Solarpanel, Windrad, Lautsprecher, Licht usw. darin verschwinden lassen. Hierzu muss man natürlich an Löcher in den Füßen und Grundplatten denken, sonst kommt man mit den Kabeln nicht bis ins Schiffsinnere. Wir haben die Durchführungen in den hinteren Füßen am Spiegel.
  • Die Quertraverse als “doppelbödigen Kasten“:
    Die obere Platte der Quertraverse ist bei uns als Montageebene fest und bündig mit den Rohren verschweißt. Der untere Boden liegt an den Unterseiten der Rohre der Traverse an, wird nach oben zur Montageebene verschraubt und kann geöffnet werden. So entsteht bei 44er Rohr ein doppelter Boden mit einem Hohlraum von guten 40 mm. Das reicht prima, um alle Kabel, Stecker und Montagen darin verschwinden zu lassen. Auch Lampen und Lautsprecher lassen sich so ganz einfach in dem unteren Boden integrieren. Alles sieht sauber und aufgeräumt aus und ist am Ende auch noch gut geschützt.

    In dem doppelten Boden der Traverse verschwindet alles, was man nicht sehen möchte. Die Kettenstückchen halten die Böden.

    Kleiner Tipp:
    Selbst eine zweigeteilte 1mm-Niro-Bodenplatte ist noch erstaunlich schwer. Nachdem uns eine der Platten schon gleich in der Winterlagerhalle donnernd zu Boden ging, haben wir die Platten  an jeweils zwei kurze Kettenstückchen gehängt, sozusagen als Scharnierersatz. So können die Bodenplatten bei der Demontage nicht runterfallen. Und sie hängen zur Montage schon mal in Position, so dass alles in Ruhe montiert werden kann, bevor alle Kabel und Stecker in den doppelten Boden gestopft werden und dort verschwinden, wenn der Boden verschlossen wird.

  • Windrad:
    Gleich im ersten Jahr haben wir auf dem Geräteträger ein Windrad montiert. Den passenden Mast mit Fuß hatten wir bei Sörens Niroservice auch gleich mit bestellt. Da es im Internet einige Photos von Seglern gibt, die mit dem einen oder anderen Körperteil in ein laufendes Windrad gekommen sind, haben wir den Mast so lang machen lassen, dass auch ein auf der Cockpitbank herumspringender 2m-Mann mit seinen ausgestreckten Armen nicht in das Windrad kommen kann. Spätestens seit unserem ersten Starkwindtag mit Windrad wissen wir, dass das so auch gut ist. Ab 6 Beaufort dreht das Windrad mit einer solchen Wucht, dass schonungslos alles geschreddert wird, was irgendwie in den Bereich seiner Flügel kommt. Der Wumm bei Starkwind ist wirklich respekteinflößend!Die Grundplatte des Windradmastes steht auf 4 Schwingungsdämpferfüßen mit 10er Niro-Schrauben. Alles kein spezielles Windradzubehör, sondern reine Industrieware. Das reicht völlig bzw. ist in der Regel eh besser.

    Das Windrad. Hoch und weit außen. Das weiße Tape schützt die Gummifüße vor dem UV-Licht.

    Natürlich hört man im Schiff, wenn das Windrad läuft, aber die übrigen Windgeräusche sind ohnehin lauter, als die übertragenen Schwingungen, wenn die Stromproduktion läuft. Nervig sind nur die Anlaufgeräusche, wenn der Wind immer mal wieder gerade so ausreicht, um das Windrad anlaufen zu lassen, aber eben noch gar kein Strom produziert wird. Dann schalten wir die Bremse ein und damit ist dann Ruhe.Sofort nach der ersten Saison haben wir dann die Grundplatte für das Windrad auf dem Geräteträger verstärken lassen. Bei Starkwind ist ein so hoher Druck auf der Gesamtkonstruktion, dass an dieser Stelle die Stabilität der normalen Montageplatte (1,5 mm) nicht ausreichte. Die Sockelplatte für das Windrad auf dem Geräteträger hat nun 6mm.

  • Solarzellen
    Als zweiter Energieversorger wurden dann im nächsten Jahr zwei 100 WP Solarzellen auf der Quertraverse des Geräteträgers montiert. Hierzu haben wir uns 4 Halterungen biegen lassen, die auf dem oberen Montageboden verschraubt wurden. Die Halterungen für unsere Solarzellen sind nicht drehbar, lassen die Solarzellen aber leicht gekippt nach achtern stehen, damit das Regenwasser ablaufen kann.Sicherlich würde man in der ein oder anderen Situation eine bessere Solarstromausbeute durch eine drehbare Halterung erzielen, aber darauf haben wir auch hier zugunsten einer maximalen Stabilität verzichtet. Und… in diesem Punkt sind wir dann doch realistisch… am Ende würde unsere Bequemlichkeit ein gezieltes Nachführen der Solarkollektoren ganz sicher sehr effektiv verhindern.

    Solar, zweimal 100 WP, starr, aber etwas nach achtern geneigt.

    Übrigens…:
    Als Solarzellen haben wir 2013 sehr preiswerte 100 WP polykristaline Standard-Solarpanel bei eBay gekauft. Der Spass hat damals pro Stück keine 100 € gekostet und beide Panels tun seitdem zu unserer größten Zufriedenheit ihren Dienst. Spezielle Solarpanels aus dem Segelzubehörhandel kosten das zigfache und sind angeblich absolut hochseetauglich. Wir sind mit unseren preiswerten und gar nicht hochseetauglichen 100 WP bis jetzt allerdings total zufrieden.

  • AIS-Antenne
    Da wir Freunde von getrennten Systemen sind, hat unser AIS-Transponder eine eigene Sendeantenne und geht nicht über einen Splitter auf die UKW-Antenne im Masttop. Unsere AIS-Antenne steht seit Anbeginn auf dem Geräteträger, auch weil wir es uns einfach gemacht haben und nicht ein zweites Kabel bis in den Masttop ziehen wollten. Der niedrigere Standort bringt natürlich kürzere Reichweiten mit sich, die aber völlig ausreichend sind, um früh genug bei der  Großschiffahrt auf den Schirm zu kommen und selbst die Großschiffahrt früh genug zu sehen.Allerdings kommen wir so auch recht schnell außerhalb des Empfangsradius der meist landgestützten Empfangs- und Übermittlungsstationen für MarineTraffic. Das ist für uns weniger schlimm als für unsere Freunde, die gerne verfolgen würden, wo wir gerade sind.
  • Radar
    Aktuell haben wir noch kein Radar, aber auch die Montage eines Radardoms ist für den Geräteträger vorgesehen. Das Windrad steht schon auf der Backbordseite, der Radardom kommt dann auf die Steuerbordseite.
  • Unser „Rettungskran“
    Auch das schönste MOB-Manöver wird erst richtig schön, wenn es der Crew gelingt, den Über-Bord-Gegangenen wieder an Bord zu bekommen. Eine entkräftete oder gar bewusstlose Astrid kann ich vielleicht noch gerade so mit blanker Kraft wieder zurück an Bord ziehen. Das wird aber Astrid mit mir kaum gelingen. Also haben wir darüber nachgedacht, was passieren kann und wie wir den anderen wieder an Bord bekommen können, wenn er nicht mehr selbst dabei helfen kann.
    Da die PINCOYA eine tiefe Badeplattform hat, bietet sich für uns ein Rettungsweg über die Badeplattform an. Deswegen haben wir am Geräteträger auch eine Rettungsleine mit Karabiner so angeschlagen, dass man diese in Sekunden startklar hat und zum Holen direkt auf eine der großen Winschen legen kann.

    Die gelbe Schwimmleine links ist unsere Rettungleine. Unter der Traverse und am hinteren Bein so umgelenkt, dass man sie direkt auf die große Winsch legen kann. Das lange Ende steckt lose unter den Solarzellen und kann mit einen Rutsch rausgezogen werden.

    Schon bei der Konstruktion des Geräteträgers haben wir die Funktion „unseres Rettungskrans“ im Kopf gehabt. Deswegen steht das hintere Bein des Geräteträgers auch fast senkrecht, so können wir große Lasten auf die Badeplattform hieven, ohne dass zu große Hebelkräfte in der Konstruktion auftreten.
    Das setzt natürlich voraus, dass man vorher schon irgendwie eine Leinenverbindung zum Über-Bord-Gegangenen hinbekommen hat. Bekommt man die schon nicht hin, hat man sowieso sehr schlechte Karten.
    Wenn es uns erwischen sollte, dann schien uns eine spezielle MOB-Situation die wahrscheinlichste zu sein, die für uns eintritt. Da wir bei schlechtem Wetter und in der Nacht generell immer nur eingepickt das Cockpit verlassen, würden wir in solch einer Situation auch eingepickt über Bord gehen. Die Sorgleinen auf der PINCOYA, wie auch auf den meisten anderen Seglern, können ein Über-Bord-Gehen nicht verhindern, da sie nur steuerbord- oder backbordseitig weit außen und schon ganz in der Nähe der Reling geführt werden können. D.h., durch solch eine Sorgleinenführung kann ein Über-Bord-Gehen nicht verhindert werden, was ja Sorgleinen eigentlich tun sollten. Ganz darauf verzichten wollten wir dann aber auch nicht, denn wenn man in Luv eingepickt ist, wird man ja doch meist nach Lee fallen, und dann passt es ja auch wieder.
    Aber was tun, wenn ein über 100 kg schweres, patschnasses und vielleicht schon bewußtloses Etwas erst einmal außenbords hängt? Für diesen Fall hat unsere Rettungskranleine die Länge der doppelte Schiffslänge. Achterlich außen um den Geräteträger geführt, erreicht man so beidseitig jeden Punkt des Schiffes und kann die Rettungskranleine entweder direkt in die Weste des Über-Bord-Gegangenen oder in seine Lifeline einpicken. Die sollte ja in jedem Fall noch gut erreichbar an der Sorgleine hängen. Ist der Über-Bord-Gegangene dann mit der Kranleine gesichert (die gelbe Leine, natürlich eine Schwimmleine), wird die Sorgleine durchtrennt, so dass der Über-Bord-Gegangene nun achteraus geht und über den Rettungskran wieder an Bord gewinscht werden kann.
    Wir haben das ausprobiert und es funktioniert, wobei es allerdings schönere und schmerzfreiere Positionen gibt, als im Lifebelt am Kran zu hängen und sich hochwinschen zu lassen. Wenn das am Ende aber das Leben rettet, dann sind die blauen Flecken und gequetschte Rippen wohl auch egal.

  • Schlauchboot (Geräteträger als David-Ersatz)
    Ein Geräteträger am Heck und eine große Badeplattform schreien förmlich danach, das Schlauchboot auf längeren Seeetappen dort zu parken. Hierzu haben wir uns gleich noch ein paar passende Ösen unter die Quertraverse schweißen lassen, in die zwei kleine Taljen eingehängt werden, über die das Schlauchboot quer vor dem Heck auf Gurtbändern hochgeklappt und hochgezogen werden kann.

    Das Schlauchboot wird einfach hinten hochgeklappt und dann noch etwas höher gezogen.

  • Starkwindabspannung
    Bei Starkwind ist der Geräteträger recht großen Lasten ausgesetzt. Das merkt man erst richtig, wenn man jenseits der 25 Knoten ordentlich auf der Backe liegt und ein ums andere Mal etwas härter in die Wellen einsetzt. Für eine zusätzliche Abspannung haben wir in den oberen Ecken des Geräteträgers Spannösen einschweißen lassen, über die wir den Geräteträger ab ca. 5 – 6 Beaufort zusätzlich zu einer mittig am Heck verschraubten Öse abspannen können. Zum Abspannen nutzen wir einfache Ratschen-Spanngurte aus dem Baumarkt, und wenn man gleich welche mit Niro-Ratsche kauft, muss man die verrosteten Dinger auch nicht nach 3 Jahren gleich wieder austauschen.

    Bei Starkwind sind die Kräfte auf dem Geräteträger enorm, deswegen spannen wir ihn ab 5 – 6 Beaufort zusätzlich ab.

  • Umlenkung des Achterstags über den Geräteträger
    Nachdem unser Geräteträger schon 2 Jahre seinen Dienst getan hatte, sind wir auf die Idee gekommen, das Achterstag über den Geräteträger umzulenken, denn speziell mich hatte das als Hahnepot geführte Achterstag in den Ecken des Cockpits schon immer sehr genervt. Die Idee war ebenso einfach wie die Ausführung: wir haben einfach zwei Umlenkblöcke für Draht an kräftigen Dyneema-Stropps in die oberen Ecken des Geräteträger geknotet, den Draht für den Hahnepot des Achterstags neu und etwas länger machen lassen und fertig. Unser Riggmeister und Sören haben sich das angesehen und hatten keine Bedenken. Seit Ende 2014 ist unser Achterstag nun so geführt und es ist einfach genial, wieviel freien Platz mehr man nun im Cockpit hat. Als zusätzlicher Nebeneffekt, an den wir zugegeben erst gar nicht gedacht hatten, steht nun der Geräteträger durch die zusätzlichen Abspannungen in Querrichtung wesentlich stabiler und ist so nun auch nahezu schwingungsfrei.Das war eine der besten Ideen für unseren Geräteträger, die wir je hatten.

    Die Achterstagführung ist mit das Beste, was wir je auf der PINCOYA geändert haben. Echte Freiheit im Cockpit.

  • Bimini
    Inzwischen dient der Geräteträger auch als Basishalter für ein ausklappbares Bimini. Die Grundkonstruktion des Trägers erlaubte uns eine Bimini-Konstruktion, die mit nur einem zusätzlichen Metallbügel auskommt und gegen die Griffstange der Sprayhood verspannt wird. In Ruheposition verschwindet das Bimini aufgerollt unter der Quertraverse des Geräteträgers.

    Das Bimini, aktuell im Norden eher ein Rainimi, spannt sich vom Geräteträger zur Sprayhood. Der Bimini-Bügel muss aus seiner unteren Ruheposition (Bild links und rechts) in seine obere Arbeitsstellung (Bild unten Mitte) gesteckt werden.

  • Anschlagpunkte für die Spinnakerschoten
    Und am Ende gibt es auch einen Punkt, der nicht so funktioniert hat, wie wir uns das eigentlich gewünscht hätten. An den vorderen Beinen des Trägers hatten wir jeweils eine Öse vorgesehen, um die Schoten unseres Parasailors anzuschlagen. Von der Geometrie her gesehen, passte das auch ganz wunderbar. Die Schoten liefen knapp über der Reling auf eben eine Rolle am vorderen Bein des Geräteträgers und wurden von dort genau im richtigen Winkel auf die großen Winschen umgelenkt. Bis 3 Windstärken war das auch alles kein Problem. Aber ab 4 Beaufort zog unser 80 qm Parasailor mit solch einer Kraft an der etwa 35 cm oberhalb des Geräteträgerfußes sitzenden Öse, dass man gut fühlen konnte, wie das Rohr beansprucht wurde. Das war uns dann doch zu viel, gerade auch weil der Parasailor ein so gutmütiges Segel ist, das man auch gerne mal bei etwas mehr stehen lässt. Deswegen lenken wir nun die Zugkraft über zwei Dyneema-Stropps auf die Festmacherklampen um, und die Ösen am Geräteträger halten die Umlenkrollen für die Parasailor-Schoten „nur“ noch in Position, aber die Zugkraft geht eben auf die Festmacherklampen, wo der Parasailor nun rumzerren kann, wie er will.

So ist unser Geräteträger insgesamt eigentlich eher ein „Multifunktionselement“ auf der PINCOYA geworden und weit mehr als ein bloßer Geräteträger, wie wir ursprünglich gedacht hatten.